Veranstaltungsbericht

MSC veranstaltet Digital European Defense Roundtable

Gemeinsam mit dem Institut Montaigne und dem Royal United Services Institute brachte die Münchner Sicherheitskonferenz hochrangige Entscheidungsträger und -trägerinnen sowie Experten und Expertinnen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammen, um über aktuelle gemeinsame europäische Militäroperationen zu diskutieren. Zu Beginn der Veranstaltung gaben Tobias Ellwood, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des britischen Unterhauses, und Wolfgang Hellmich, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Impulsstatements.

Am 16. Juli 2020 richtete die Munich Security Conference (MSC) zusammen mit dem Institut Montaigne und dem Royal United Services Institute eine hochrangige digitale Veranstaltung mit dem Titel „Keeping P(e)ace: Lessons from Ongoing European Military Operations" aus. Die drei Institutionen setzten damit ihre gemeinsame Reihe von Roundtable-Veranstaltungen fort, die darauf abzielt, den Dialog über europäische Verteidigungs- und Sicherheitsherausforderungen zu fördern und dabei insbesondere die Rollen Deutschlands, Frankreichs und des Vereinigten Königreichs in den Blick nimmt. Nach der Eröffnungsveranstaltung auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2019 und dem European Defence Roundtable 2019 in London ging dieser virtuelle Roundtable der dritten Veranstaltung in Paris voraus, die für den kommenden Herbst geplant ist.

Das für den offenen Austausch im kleinen Kreis ausgelegte Format brachte eine ausgewählte Gruppe hochrangiger Vertreterinnen und Vertreter aus Regierungen und Parlamenten, Militär und Wissenschaft zusammen. Tobias Ellwood, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des britischen Unterhauses, und Wolfgang Hellmich, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, eröffneten die Diskussion mit kurzen Beiträgen zu den Herausforderungen und Aussichten europäischer Militäroperationen und deren Auswirkungen auf die gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik.

Verstärkte Kooperation wird immer notwendiger

Angesichts des sich verschlechternden globalen Sicherheitsumfelds und vielfältiger Krisen in der europäischen Nachbarschaft betonten die Teilnehmenden die Notwendigkeit, die Zusammenarbeit im Bereich der europäischen Verteidigungsfähigkeiten sowie den Friedensmissionen und Krisenreaktionsoperationen weiter zu verstärken. In diesem Zusammenhang wurde die Wichtigkeit enger Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU nach dem Brexit hervorgehoben sowie auf die entscheidende Rolle der weiteren Vertiefung der EU-NATO-Zusammenarbeit eingegangen.

Während mehrere Teilnehmende argumentierten, dass bereits wichtige Fortschritte erreicht wurden, beispielsweise im Hinblick auf die engere Verteidigungskooperation zwischen Frankreich und Deutschland, ging die Mehrheit auf die fortwährenden Defizite in der europäischen Sicherheits- und Verteidigungskooperation ein. Die Diskussion würdigte die gemeinsamen europäischen Sicherheitsinteressen und eine zunehmende Bereitschaft in Politik und Militär, enger zusammenzuarbeiten – jedoch wurden auch das Fehlen gemeinsamer Strategien und geteilter Bedrohungsanalysen sowie Defizite auf operativer Ebene eingehend diskutiert. Angesichts steigender Sicherheitsrisiken, wie beispielsweise in der Sahelzone, und sich rasch verändernder regionaler und internationaler Sicherheitsdynamiken, war eine zentrale Erkenntnis der Veranstaltung, dass eine noch engere europäische Zusammenarbeit, insbesondere im Bereich der friedenssichernden Einsätze, notwendig ist.
 

Über die Defense and Security Series

Erfahren Sie mehr über die MSC Defense and Security Series. Wenn Sie mehr über das Thema transatlantische Sicherheit und europäische Verteidigungskooperation wissen möchten, lesen Sie unseren Bericht„More European, More Connected and More Capable: Building the European Armed Forces of the Future".
 

Über die Digital Conversations

Im Zuge der Coronavirus-Pandemie hat die Münchner Sicherheitskonferenz ein neues Veranstaltungsformat geschaffen: die MSC Digital Conversations. Hier diskutieren Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, Expertinnen und Experten regelmäßig mögliche Lösungsansätze für sicherheitspolitische Herausforderungen, die sich aus der COVID-19-Krise ergeben, und weitere drängende Fragen der internationalen Politik. Erfahren Sie mehr über die Digital Conversations.