Veranstaltungsbericht

MSC veranstaltet virtuellen Roundtable zu Gesundheitssicherheit

Die Münchner Sicherheitskonferenz brachte wichtige Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger und Expertinnen und Experten zu einer virtuellen Diskussion über COVID-19 and Multilateralismus zusammen.

Am 3. November 2020 richtete die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) einen virtuellen Roundtable mit dem Titel "Making (Vaccine) Multilateralism Work – An Update on the Joint Fight against COVID-19" aus. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprach bei der Veranstaltung. Er und weitere hochrangige Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern sowie Expertinnen und Experten aus Regierung, Wirtschaft, internationalen Organisationen, NGOs und Think-Tanks diskutierten darüber, wie ein fairer und gerechter Zugang zu COVID-19-Impfstoffen mit multilateralen Mitteln gewährleistet werden kann.

Ein gleichberechtigter Zugang liegt im nationalen Interesse eines jeden Landes. Impfnationalismus wird die Pandemie verlängern, nicht verkürzen. Deshalb sollten wir dafür sorgen, dass der Multilateralismus bei Impfstoffen funktioniert. Es gibt keinen Impfstoff gegen Armut, Hunger, Ungleichheit oder fehlgeleiteten Nationalismus. [...] Diese Pandemie ist eine schwere Krise der öffentlichen Gesundheit, aber sie ist mehr als das. Sie ist eine Charakterprüfung. Die Pandemie stellt uns tiefgreifende Fragen über die Art von Welt, die wir wollen.

Tedros Adhanom GhebreyesusGeneraldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Sobald ein Impfstoff gegen COVID-19 zur Verfügung steht, rücken Fragen der Verteilung und des gerechten Zugangs in den Vordergrund. Der globale Charakter der Pandemie erfordert eine multilaterale Herangehensweise an das Thema, bei der internationale Institutionen genutzt werden, um sicherzustellen, dass kein Land und keine Gruppe von Menschen vernachlässigt wird. Zu diesem Zweck wurden hochinnovative Initiativen wie die COVAX-Fazilität ins Leben gerufen. Die Pandemie ist jedoch auf eine Welt getroffen, die bereits in Aufruhr war und sich eher in Richtung von weniger als mehr Zusammenarbeit bewegt hat. Zunehmende geopolitische Spannungen und wachsender Nationalismus drohen somit kollektive Lösungen zu unterminieren. Daher ist es für die globale Antwort auf COVID-19 von entscheidender Bedeutung, dass der (Impfstoff-)Multilateralismus trotz dieser Herausforderungen funktioniert.

Über Gesundheitssicherheit

Die MSC hat sich bereits frühzeitig mit der Gefahr auseinandergesetzt, dass sich Herausforderungen in lokalen Gesundheitssystemen zu globalen Krisen entwickeln können. Um Maßnahmen auf internationaler Ebene zu fördern, wurde gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Bill & Melinda Gates Foundation, dem Wellcome Trust, Johnson & Johnson, Merck und anderen, der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsbehörden, NGOs, sicherheitspolitischen Expertinnen und Experten, dem Privatsektor und weiteren Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern vorangetrieben. Im Rahmen ihrer Human Security Series hat die MSC seit 2016 regelmäßig Veranstaltungen und Konferenzen zu Gesundheitsthemen organisiert. Darüber hinaus ist Health Security auch ein integraler Bestandteil der jährlichen Konferenz in München und der MSC Core Group Meetings. Zusätzlich widmet sich auch der einmal im Jahr erscheinende Munich Security Report immer wieder dem Thema Health Security. Im November wird die MSC eine Sonderausgabe des Munich Security Report zum Effekt der COVID-19 Pandemie auf Entwicklung und Sicherheit veröffentlichen.