

MSC veranstaltet KanzlerkandidatInnen-Triell zur Zukunft der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik
Zusammen mit der ARD veranstaltete die Münchner Sicherheitskonferenz am 26. Juni 2021 ein Fernseh-Triell mit den KanzlerkandidatInnen von CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Moderiert von Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der MSC, und Tina Hassel, Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, diskutierten die drei SpitzenkandidatInnen über die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik. Hochrangige ausländische VertreterInnen aus Politik, Militär und Wissenschaft ergänzten das Format mit ihren Fragen an die AspirantInnen.
Unter dem Titel "Beyond Westlessness: Deutschlands Rolle in der Welt" diskutierten die drei KanzlerkandidatInnen in einem 90-minütigen Fernsehformat, ausgerichtet von der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) und der ARD, über die Zukunft der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik. Die Diskussionsrunde war Teil der Serie "Beyond Westlessness: Road to Munich", die über zahlreiche Veranstaltungen und Formate auf die Hauptkonferenz 2022 hinführt. Thematisch knüpfte das Event an die Sonderausgabe des Munich Security Report "Zeitenwende | Wendezeiten" an und richtete den Blick auf die internationalen Herausforderungen für Deutschland inmitten einer weltpolitischen Zeitenwende. Moderiert von dem Vorsitzenden der MSC, Wolfgang Ischinger, und der Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, Tina Hassel, nahmen Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz zu vier Themenfeldern Stellung: den transatlantischen Beziehungen, der Europäischen Union, dem Verhältnis zu Russland und China, sowie zu aktuellen Krisen und globalen Herausforderungen.
Um internationale Perspektiven und Erwartungen an die zukünftige internationale Rolle Deutschlands einfließen zu lassen, wurden über Videobeiträge einige der Themen von hochrangigen ausländischen EntscheidungsträgerInnen und ExpertenInnen eingespielt und um Fragen an die Kandidierenden ergänzt. So warf David Petraeus, US-General und ehemaliger CIA-Direktor, die Frage nach der transatlantischen Lastenteilung und der langfristigen militärischen Einsatzfähigkeit der Bundeswehr auf, Clément Beaune, französischer Europastaatssekretär, fragte nach der Bedeutung europäischer Souveränität und Autonomie für die kommende deutsche Regierung. Mit einer Frage nach der zukünftigen China-Politik Deutschlands leitete Timothy Garton Ash, britischer Historiker und Professor für European Studies an der Oxford University, in das dritte Themenfeld zum Systemwettbewerb ein. Bezüglich der Beziehungen zu Russland fragte Radoslaw Sikorski, ehemaliger polnischer Außenminister, nach der Positionierung der drei KandidatInnen zu der Ostseepipeline Nord Stream 2, Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, nach den Aussichten einer EU- und NATO-Mitgliedschaft sowie zusätzlichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Zum Themenfeld aktueller Krisen und globaler Herausforderungen warf die ehemalige israelische Außenministerin Tzipi Livni die Frage auf, welche konkreten Schritte Deutschland tun könne, um den Frieden zwischen Israel und Palästina zu fördern und den regionalen Sicherheitsbedrohungen zu begegnen.
Während das Triell zahlreiche Fragestellungen zur zukünftigen internationalen Rolle Deutschlands aufgreifen konnte, wird besonders mit Blick auf das Ende der letzten Amtszeit Merkels der Diskussionsbedarf über die außen- und sicherheitspolitische Linie Ihres/r Nachfolger/in im In- wie Ausland groß bleiben. Auch zukünftig wird die MSC dieses Thema eng begleiten.
Ein komplettes Transkript der Diskussion können Sie hier (5,46 MB) nachlesen.
Eine Aufzeichnung des kompletten Events können Sie in unserer Mediathek anschauen:
Road to Munich
Diese MSC Conversation ist Teil der "Beyond Westlessness: Road to Munich". Ziel der Reihe ist es, in den Monaten vor der 57. Münchner Sicherheitskonferenz den sicherheitspolitischen Dialog unter internationalen EntscheidungsträgerInnen voranzutreiben und die Grundlage für die persönlichen Debatten in München im Februar 2022 zu schaffen. Die Veranstaltungen der "Road to Munich" bieten eine Plattform, auf der Vorschläge für politisches Handeln im Sinne einer neuen transatlantischen Agenda erarbeitet werden. Durch die Kombination verschiedener, überwiegend digitaler Veranstaltungsformate und Publikationen bringt "Beyond Westlessness: Road to Munich" unterschiedliche MSC-AkteurInnen aus Politik, Wissenschaft, Medien, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen.