Veranstaltungsbericht

MSC veranstaltet digitalen ONS Summit zur Geopolitik der Energiewende

Gemeinsam mit der Offshore Northern Seas Foundation brachte die Münchner Sicherheitskonferenz hochrangige Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie Experteninnen und Experten aus aller Welt zusammen, um den aktuellen Stand der europäischen Energiewende sowie die geopolitischen Auswirkungen einer veränderten Ressourcennutzung auf Europa und darüber hinaus zu diskutieren.

Am 31. August 2020 veranstaltete die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) in Zusammenarbeit mit der Offshore Northern Seas Foundation (ONS) eine hochrangig besetzte digitale Veranstaltung mit dem Titel "A Game Changer – How will the Energy Transition Transform the Geopolitics of Energy Security?". Die MSC richtete damit ihre dritte Diskussionsrunde zu Energiesicherheit in diesem Jahr aus und setzte ihre Veranstaltungsreihe zu Economic & Resource Security fort. In einem vertraulichen Rahmen diskutierte eine vielfältige Gruppe hochrangiger Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, internationalen und nichtstaatlichen Organisationen, Wissenschaft und Industrie über die europäische Energiewende und mögliche geopolitische Implikationen im Zuge des sich verändernden globalen Energiemix.

Fatih Birol, Generaldirektor der International Energy Agency, Francesco La Camera, Generaldirektor der International Renewable Energy Agency, Jennifer Morgan, Generaldirektorin von Greenpeace International, Meghan O'Sullivan, Direktorin des Geopolitics of Energy Projects an der Harvard Kennedy School, und Christian Rynning-Tønnesen, Präsident und CEO von Statkraft AS, hielten Impulsstatements. Die Veranstaltung wurde von Boris Ruge, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz, und Amos Hochstein, Executive Vice President von Tellurian Inc., moderiert.

Während die Teilnehmenden die Schritte, die Europa hin zu einem grünen Energiesystem unternimmt, honorierten, unterschieden sie sich in ihrer Einschätzung bezüglich der Aussichten auf eine globale Energiewende. Einige betonten die Unterschiede in den politischen Prioritätensetzungen sowie in den finanziellen und technologischen Fähigkeiten der Länder in verschiedenen Regionen der Welt. Verschiedene Ansichten gab es auch darüber, ob sich Politik und Märkte schnell genug hin zu dekarbonisierten Energiesystemen entwickeln. Es bestand Einigkeit darüber, dass es für Europa von großem Nutzen sei, ein Vorreiter auf dem Weg hin zu grünen Energiesystemen zu sein. Europa allein habe allerdings nur einen begrenzten Einfluss auf die Eindämmung des Klimawandels, wenn andere Länder und Industrien ihren Kurs nicht ebenso ändern.

Bezüglich der Geopolitik wurden zwei Aspekte diskutiert: die möglichen geopolitischen Implikationen der Umstellung auf nachhaltigere Energieressourcen sowie der Einfluss von Geopolitik auf das Tempo und den Weg hin zu einer globalen Energiewende. Bezüglich des ersten Punktes argumentierten einige Expertinnen und Experten, dass sich mit den sich verändernden Anteilen der produzierenden Länder am globalen Ölmarkt neue geopolitische Spannungen ergeben werden. Die Teilnehmenden waren sich jedoch einig, dass Konflikte um neue Technologien im Energiesektor relevanter werden. Zum zweiten Aspekt wiesen die Teilnehmenden auf die möglichen Folgen der weiteren Schwächung des Multilateralismus und Zunahme des Protektionismus angesichts der COVID-19-Pandemie für die Entwicklung eines gemeinsamen Klimaschutzansatzes hin.

Über die Economic & Resource Security Series

Angesichts einer global wachsenden Ressourcenknappheit sowie neuer geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen, veranstaltet die Münchener Sicherheitskonferenz regelmäßig Veranstaltungen zu aktuellen Themen zum Thema Wirtschafts- und Ressourcensicherheit. In verschiedenen Formaten diskutieren hier Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger über neue Perspektiven und versuchen, gemeinsame Lösungen zu finden. Erfahren Sie mehr über die Economic & Resource Security Series.