

Münchner Sicherheitskonferenz: Über 500 Entscheidungsträger erwartet
Zwischen dem 14. und 16. Februar werden über 500 hochrangige internationale Entscheidungsträger zur 56. Münchner Sicherheitskonferenz unter dem Vorsitz von Botschafter Wolfgang Ischinger zusammenkommen. Die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft werden aktuelle Krisen und zukünftige sicherheitspolitische Herausforderungen in München diskutieren.
Themen der Münchner Sicherheitskonferenz 2020
Seit den letzten Jahren wird der Westen, wie wir ihn kennen, sowohl von innen, als auch von außen immer mehr in Frage gestellt. Ein gemeinsames Verständnis darüber, was es bedeutet, Teil des Westens zu sein, nimmt zusehends ab. Der Munich Security Report 2020, Impulsgeber für die Münchner Sicherheitskonferenz, greift dieses Phänomen unter dem Begriff „Westlessness“ auf. Mit Blick auf wachsende Großmachtrivalitäten und die Vielzahl an Krisen, die eine abgestimmte Antwort des Westens notwendig machen: was bedeutet es für die Welt, wenn sich der Westen nicht auf eine gemeinsame Strategie einigen kann und so die Bühne anderen überlässt?
Die MSC 2020 wird versuchen, Antworten zu geben und Lösungen für diese entscheidenden Fragen zu finden, indem sie sich unter anderem Themen, wie dem Europäischen Projekt, Verteidigungskooperation und dem Zustand der liberalen internationalen Ordnung widmet. Dabei wird keine „Nabelschau des Westens“ stattfinden, sondern Entscheidungsträger und Experten aus der ganzen Welt Brennpunkte von Libyen über den Persischen Golf bis hin zu Ostasien diskutieren. Daneben werden drängende globale Herausforderungen einen Schwerpunkt bilden, vor allem die sicherheitspolitischen Auswirkungen des Klimawandels sowie die Schnittstellen zwischen Handel, technologischer Entwicklung und internationaler Sicherheit.
Große Anzahl an internationalen Entscheidungsträgern erwartet
Führende Stimmen aus westlichen Ländern werden in München anwesend sein. Erstmalig zählen der französische Präsident Emmanuel Macron und der kanadische Premierminister Justin Trudeau zum den Teilnehmern der MSC. Frank-Walter Steinmeier wird die Konferenz eröffnen. Die US-Delegation wird noch größer sein, als im vergangenen Jahr: Außenminister Mike Pompeo, Verteidigungsminister Mark Esper und Energieminister Dan Brouillette werden zusammen mit Kongressdelegationen beider Parteien vertreten sein, darunter die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. NATO Generalsekretär Jens Stoltenberg wird die transatlantische Allianz vertreten. Zusätzlich werden mehrere Mitglieder der neuen Europäischen Kommission an Diskussionen teilnehmen.
Die wachsende Rolle Asiens spiegelnd, werden auf der MSC mehr Repräsentanten aus der Region zusammenkommen als je zuvor, darunter die Außenminister von China, Japan und – zum ersten Mal – Indien: Wang Yi, Toshimitsu Motegi und Subrahmanyam Jaishankar. Um die drängenden Krisen im Nahen und Mittleren Osten in München umfassend adressieren zu können, werden die Außenminister aus Russland und Iran - Sergey Lavrov und Mohammad Javad Zarif – teilnehmen, wie auch zahlreiche andere hochrangige Vertreter und Vetterinnen aus der Region. Afrika wird von führenden Entscheidungsträgern der G5 Sahelstaaten vertreten werden, darunter die Präsidenten aus Burkina Faso, Niger und Tschad.
Zusammen mit zahlreichen Führungspersönlichkeiten anderer internationaler Organisationen wird insbesondere vor dem Hintergrund des Ausbruchs des Coronavirus der WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus an der Konferenz teilnehmen. Um die entscheidende Rolle von Technologie und Handel für die internationalen Beziehungen zu beleuchten, werden viele internationale Wirtschaftsführer anwesend sein, unter ihnen der CEO von Facebook, Mark Zuckerberg.
Insgesamt werden über 35 Staats- und Regierungschefs, sowie über 100 Außen- und Verteidigungsminister- und ministerinnen bei der Konferenz erwartet. Eine aktualisierte vorläufige Liste hochrangiger Teilehmerinnen und Teilnehmer kann hier gefunden werden.
Zahlreiche Events außerhalb des Hauptsaals
Als Markenzeichen der MSC wird auch die diesjährige Konferenz von Dutzenden offiziellen Sideevents von Partnerorganisationen und von Tausenden bi- und multilateralen Treffen flankiert werden. Unter anderem wird ein weiteres Treffen der Berliner Libyen-Konferenz und ein Ministertreffen der internationalen Koalition zur Bekämpfung des Islamischen Staats (IS) zusammenkommen. Die MSC selbst wird Roundtables zu den sicherheitspolitischen Herausforderungen in der Arktik, der Gesundheit, Cyber und Transnationaler Sicherheit ausrichten und daneben eine Vielzahl an Events für die interessierte Öffentlichkeit anbieten.
Über die Münchner Sicherheitskonferenz
Im Laufe der letzten fünf Jahrzehnte hat sich die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) zum weltweit führenden internationalen sicherheitspolitischen Forum entwickelt. Jeden Februar bringt sie über 500 hochrangige Entscheidungsträger und Meinungsführer aus der ganzen Welt zusammen, um sich über aktuelle und zukünftige Herausforderungen auszutauschen. Die MSC bietet eine einzigartige Gelegenheit um politische Fragen auf höchster Ebene in einem geschützten und informellen Raum zu diskutieren. Zusätzlich zu ihrer jährlichen Hauptkonferenz, richtet die MSC regelmäßig hochkarätige Veranstaltungen zu bestimmten Themen und Regionen aus und publiziert den Munich Security Report. Unser Ziel wird es immer sein, die bestmögliche Plattform für einen offenen Austausch von Meinungen, Ideen und Lösungen zu den zentralen sicherheitspolitischen Fragestellungen unserer Zeit zu bieten.
Im Dezember 2018 wurde die Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz gegründet, um in Zeiten geopolitscher Spannungen die Unabhängigkeit und das langfristiges Fortbestehen der Münchner Sicherheitskonferenz und ihrer Aktivitäten zu gewährleisten. Die Stiftung hat das Ziel, ein starkes institutionelles Fundament für die zukünftige Entwicklung der MSC und ihres wachsendes Portfolios an Aufgaben bereitzustellen.
Der Munich Security Report 2020 steht nach seiner Vorstellung bei der Bundespressekonferenz (Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin) am 10. Februar ab 10 Uhr CEThier zur Verfügung.