

Stanton Foundation fördert Arbeit der Münchner Sicherheitskonferenz im Bereich nuklearer Sicherheitspolitik
Dank einer großzügigen Zustiftung der US-amerikanischen Stanton Foundation, einer der wichtigsten Förderorganisationen von Forschung im Bereich nuklearer Sicherheitspolitik, kann die Münchner Sicherheitskonferenz ihre Arbeit in den Bereichen nukleare Abschreckung, Nichtverbreitung und Rüstungskontrolle ausbauen.
Lange Tradition der Debatten zu nuklearen Fragen auf der Münchner Sicherheitskonferenz
Seit ihren Anfängen als Internationale Wehrkundebegegnung in den frühen 1960er Jahren ist die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) immer eine Plattform gewesen, die sich mit den komplexen Herausforderungen des nuklearen Zeitalters auseinandersetzt. In den ersten drei Jahrzehnten ihres Bestehens beherrschten Fragen der Nuklearstrategie im bipolaren Zeitalter die Diskussionen in München. Auch wenn nach dem Ende des Kalten Krieges andere Sicherheitsrisiken die Debatten prägten, befasste sich die Münchner Sicherheitskonferenz immer wieder mit den anhaltenden Herausforderungen, die Nuklearwaffen mit sich bringen. Angesichts eines neuen und wahrscheinlich noch gefährlicheren nuklearen Zeitalters, das durch die erneute Bedeutung nuklearer Bedrohungen, die Entstehung einer zunehmend multipolaren nuklearen Ordnung, die fortschreitende Aushöhlung der Rüstungskontrolle und das Aufkommen neuer Technologien geprägt ist, ist eine stärkere Auseinandersetzung mit den neuen nuklearen Herausforderungen zwingend erforderlich geworden.
Unterstützung aufgeklärter Debatten zur Vorbereitung unserer Gesellschaften auf die Herausforderungen eines neuen Nuklearzeitalters
Die großzügige Spende der Stanton Foundation ermöglicht es der MSC, einen Ort für aufgeklärte Debatten über nukleare Sicherheit zwischen politischen Entscheidungsträgern, militärischen Führungskräften, Wissenschaftlern und anderen strategischen Denkern zu schaffen. Mit den Erträgen der Zustiftung zum Stiftungsvermögen der Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz sollen regelmäßige Roundtables zur nuklearen Sicherheit bei verschiedenen MSC-Veranstaltungen, Studiengruppen und Publikationen zur nuklearen Sicherheit finanziert werden.
Das Projekt wird gemeinsam mit dem Centre for International Security an der Hertie School durchgeführt, das als akademischer Partner fungiert und eine eigene Zustiftung erhalten hat. Das Projekt wird von einem Lenkungsausschuss geleitet, der aus Dr. Tobias Bunde (Hertie School/MSC), Prof. Marina Henke (Hertie School) und Prof. Julian Wucherpfennig (Hertie School) besteht. Prof. Graham Allison (Harvard University) und Prof. Wolfgang Ischinger (MSC/Hertie School) werden das Projekt als Beiratsmitglieder unterstützen.
„Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung der Stanton Foundation, die es uns ermöglicht, unsere Bemühungen um bestmögliche Debatten über den Umgang mit alten und neuen nuklearen Risiken zu stärken. Wir wollen Debatten über die vielversprechendsten politischen Ideen zur Bewältigung der Gefahren eines neuen Nuklearzeitalters anstoßen“, sagt Botschafter Christoph Heusgen, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz
Die Stanton Foundation hat seit 2018 eine Reihe von Projekten zur nuklearen Sicherheit am Centre for International Security der Hertie School unterstützt, zu denen von Anfang an auch Outreach-Veranstaltungen in Kooperation mit der MSC gehörten. Die MSC und das Centre for International Security haben gemeinsam Veranstaltungen und Workshops in Berlin und München durchgeführt und werden ihre Zusammenarbeit nun weiter ausbauen, um einen Beitrag zur Nukleardebatte in Europa und darüber hinaus zu leisten.
“Die Stiftung freut sich, in die weitere Zusammenarbeit zwischen der Münchner Sicherheitskonferenz und der Hertie School zu investieren. Wir sind zuversichtlich, dass dieses Projekt zur Entstehung einer neuen Generation von europäischen Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern beitragen wird, die sich mit den schwierigsten Fragen der nuklearen Sicherheitspolitik befassen“, sagt Graham Allison, Berater der Stanton-Stiftung im Bereich der nuklearen Sicherheitspolitik.
Den „nuklearen IQ“ in Deutschland und Europa heben
Die Zustiftung kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da der Bedarf an rigoroser nuklearer Sicherheitsforschung, Lehre und Öffentlichkeitsarbeit seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar 2022 noch weiter gestiegen ist.
Wolfgang Ischinger, Präsident des Stiftungsrates der Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz und Gründungsdirektor des Centre for International Security, kommentiert: "Ich bin stolz und glücklich: Die Zustiftung der Stanton Foundation wird nicht nur die wissenschaftliche Arbeit zu nuklearstrategischen und sicherheitspolitischen Fragen bereichern und stärken, sondern auch ein neues Kapitel am Centre for International Security der Hertie School selbst aufschlagen. Und die Münchner Sicherheitskonferenz wird eine ideale Plattform bieten, um politische und militärische Entscheidungsträger sowie die breite Öffentlichkeit in die notwendigen Diskussionen über die komplexen Themen einzubeziehen.“
Über die Stanton Foundation
Die Stanton Foundation ist eine private Stiftung mit Sitz in den USA, die vom langjährigen Präsidenten des TV-Senders Columbia Broadcasting System (CBS) Frank Stanton gegründet wurde. In den 1950er-Jahren war Stanton zugleich Berater für Nuklearfragen des damaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower. Einer der Schwerpunkte der Stiftung ist es, die Forschung im Bereich der internationalen Sicherheit, vor allem der nuklearen Sicherheit, zu fördern.