Mind the Gap: Priorities for Transatlantic China Policy

Bericht der Distinguished Reflection Group on Transatlantic China Policy

China steht ganz oben auf der transatlantischen Agenda. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 arbeiteten in der „Distinguished Reflection Group on Transatlantic China Policy” 21 führende Expertinnen und Experten zu China und den transatlantischen Beziehungen, um für ein abgestimmteres Vorgehen gegenüber China zu werben. Ihr Report legt eine transatlantische Agenda vor, die sich darauf konzentriert, in sieben Themenbereichen, von Wirtschaft über Werte bis hin zu Sicherheit, schnelle Erfolge zu erzielen.

Der Aufstieg eines innenpolitisch autoritären und global selbstbewusster auftretenden Chinas macht transatlantische Kooperation relevanter als jemals zuvor. Bei der Special Edition der Münchner Sicherheitskonferenz am 19. Februar 2021 sprach US-Präsident Joe Biden über die Notwendigkeit, „sich gemeinsam für einen langfristigen strategischen Wettbewerb mit China vorzubereiten,“ und Bundeskanzlerin Angela Merkel rief die transatlantischen Partner auf, eine „gemeinsame Agenda“ zu formulieren. Über den Atlantik hinweg hat es mit Blick auf China eine deutliche Annäherung gegeben. Die Übereinstimmungen sind inzwischen groß und bieten eine solide Basis für die Zusammenarbeit. Um diese praktisch umzusetzen, wirbt die Distinguished Reflection Group on Transatlantic China Policy für einen pragmatischen Ansatz, der Felder für gemeinsames Handeln identifiziert und, wo nötig, bei Differenzen vermittelt.

Angesichts der Realität der heutigen chinesischen Politik müssen die Demokratien Europas und Nordamerikas ihre Kräfte bündeln, um ihre Interessen und Werte zu verteidigen und voranzubringen.

Wolfgang Ischinger und Joseph S. Nye, Jr.Co-Vorsitzende der Distinguished Reflection Group on Transatlantic China Policy

Die Reflection Group wurde von der Münchner Sicherheitskonferenz in Zusammenarbeit mit dem Mercator Institute for China Studies und der Aspen Strategy Group organisiert. Unter dem Vorsitz von Botschafter Wolfgang Ischinger und Prof. Joseph S. Nye, Jr. versammelte sie 19 führende Expertinnen und Experten zu China und den transatlantischen Beziehungen aus den USA und Europa. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 arbeiteten die Mitglieder in Kleingruppen sowie in gemeinsamen Sitzungen und traten mit transatlantischen Entscheidungsträgern und Entscheidungsträgerinnen in Austausch, um Vorschläge hin zu einem abgestimmteren Vorgehen gegenüber China zu entwickeln.

Der Report „Mind the Gap: Priorities for Transatlantic China Policy“ ist das Ergebnis der sechsmonatigen Arbeit der Reflection Group und der Bemühungen der Ko-Vorsitzenden, die vorherrschende Meinung in der Gruppe abzubilden. Er präsentiert eine transatlantische Agenda, die sich darauf konzentriert, schnelle Erfolge zu erzielen. Solche schnellen Erfolge sind nicht nur wichtig, um eine Wirkung gegenüber China zu erzielen, sondern auch, um auf beiden Seiten des Atlantiks Zuversicht aufzubauen, dass Zusammenarbeit erreichbar und sinnvoll ist. Konsequente transatlantische Zusammenarbeit kann auch die Basis für einen konstruktiveren Dialog mit China in der Zukunft schaffen. Der Report schlägt Prioritäten für gemeinsames Handeln in sieben Feldern vor, von fairen wirtschaftlichen Voraussetzungen gegenüber China, über die Mitbestimmung in internationalen Institutionen, bis hin zum Machtgleichgeweicht im Indo-Pazifik.

Mind the Gap: Priorities for a Transatlantic China Policy | A Report of the Distinguished Reflection Group on Transatlantic China Policy

Bibliographische Daten: Wolfgang Ischinger und Joseph S. Nye, Jr., “Mind the Gap: Priorities for Transatlantic China Policy – Report of the Distinguished Reflection Group on Transatlantic China Policy,” Munich/Berlin/Washington, DC: Munich Security Conference, Mercator Institute for China Studies, Aspen Strategy Group, July 2021, https://doi.org/10.47342/GXWK1490.

Download (auf Englisch) (PDF) - 2 MB

Über das Mercator Institute for China Studies (MERICS)

Seit seiner Gründung 2013 hat sich das Mercator Institute for China Studies (MERICS) zum wichtigsten europäischen Ansprechpartner für Fragen zum aktuellen China entwickelt. MERICS spielt eine zentrale Rolle in öffentlichen Debatten über China in Europa und darüber hinaus. Es berät Entscheider in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in ganz Europa und informiert Medien aus aller Welt.

Über die Aspen Strategy Group (ASG)

Die Mission der Aspen Strategy Group ist es, ein überparteiliches Forum zu bieten, um die größten außenpolitischen Herausforderungen zu erörtern, denen sich die Vereinigten Staaten gegenübersehen. Ihre interdisziplinäre und hochrangige Betrachtung politischer Strategien für die größten und neu aufkommenden Themen macht sie für amerikanische und globale Führungspersonen hochrelevant.

Verwandte Inhalte

  • Munich Security Report 2021

    Die transatlantischen Partner sind sich zunehmend einig in der Beobachtung, dass sich die liberalen Demokratien der Welt in einem neuen Systemwettbewerb befinden. Die diesjährige Ausgabe des…

    Mehr erfahren
  • Munich Security Index 2021

    Wie nehmen sich einflussreiche Staaten gegenseitig wahr und wie bewerten sie zentrale globale Risiken? Auf Basis exklusiver Umfragedaten liefert unser neuer Munich Security Index Einblicke…

    Mehr erfahren
  • Error 404 – Trust Not Found

    Eine gemeinsame Technologieagenda ist eine der obersten Prioritäten für eine erneuerte transatlantische Partnerschaft. Doch wie eine exklusive Meinungsumfrage im Auftrag der Münchner…

    Mehr erfahren