MSC Geoeconomics Projekt „Beyond Lose-Lose”

Das neue MSC Geoeconomics Projekt „Beyond Lose-Lose“ soll in den nächsten drei Jahren dazu beitragen, Entscheidungsträger:innen in die Lage zu versetzen, aktuellen geoökonomischen Herausforderungen zu begegnen, wobei ein besonderer Fokus auf den Rollen der Europäischen Union und der Länder des sogenannten Globalen Südens liegt. Gefördert wird das Projekt durch die Stiftung Mercator.

Die Welt ist im Zeitalter der Geoökonomie angekommen. Staaten nutzen zunehmend Handelsinstrumente, um nationale Sicherheitsinteressen zu verfolgen und relative Vorteile zu erzielen. Diese Praxis droht zu einer Abwärtsspirale zu führen, die die Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen und die Bereitstellung globaler öffentlicher Güter weiter erschwert. Aus einem „Win-Win“ würde ein „Lose-Lose“, bei dem es nur noch darum geht, wer mehr verliert. 

Um sich in diesem Spannungsfeld zwischen der notwendigen Reduktion von Interdependenzrisiken und der Gefahr einer allumfassenden Versicherheitlichung zurechtzufinden, bedarf es einer positiven Vision für die Neugestaltung der Wirtschaftsordnung, die Prinzipien wie Fairness und Inklusivität ebenso berücksichtigt wie Resilienz. Als offenster Wirtschaftsraum der Welt und vor dem Hintergrund der merkantilistischen Handelspolitik sowohl der USA als auch Chinas kommt der Europäischen Union eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung einer solchen Vision zu. Dies erfordert auch eine Neugestaltung der Wirtschaftsbeziehungen zu den Ländern des Globalen Südens, die einerseits ebenso wie die EU unter einer Fragmentierung des Welthandels leiden würden, andererseits aber angesichts globaler Machtverschiebungen über größere Spielräume für Kooperationen verfügen.

Im Rahmen des Projekts werden über einen Zeitraum von drei Jahren in einer Reihe von Roundtables die Perspektiven relevanter Akteure aus unterschiedlichen Regionen und Sektoren zusammengeführt. Verschiedene Publikationen dienen dazu, die geoökonomischen Herausforderungen zu skizzieren, das Bewusstsein für wirtschafts- und sicherheitspolitische Zusammenhänge zu schärfen und Trade-offs herauszuarbeiten. 

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Kontakt

MSC

Dr. Nora Kürzdörfer

Senior Researcher und Co-Project Lead

Dr. Leonard Schütte

Senior Researcher und Co-Project Lead

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